Zucker? Versteckspiel in deinem Körper

Zucker? Versteckspiel in deinem Körper

Stell dir vor, du kaufst ein Nahrungsergänzungsmittel, das dir bei deinem Zyklus helfen soll. Du liest "zuckerfrei" auf der Verpackung und fühlst dich gut damit. Doch dann wirfst du einen Blick auf die Zutatenliste und findest dort: Maltodextrin, Dextrose, Maisstärke. Was ist das alles? Und warum fühlt sich dein Bauch danach trotzdem aufgebläht an?

Willkommen in der Welt der versteckten Zucker – einem Versteckspiel, das vor allem den weiblichen Körper betrifft. Denn besonders rund um den Zyklus zeigt sich, wie sensibel unser Bauch auf bestimmte Inhaltsstoffe reagiert. Hormone, Verdauung, Immunsystem und Stoffwechsel kommunizieren täglich miteinander, und Zucker – in welcher Form auch immer – spielt dabei eine größere Rolle, als viele vermuten.

Lass uns gemeinsam das Versteckspiel aufdecken und dir zeigen, worauf du wirklich achten solltest.

Zucker mit vielen Gesichtern: Die Meister der Tarnung

Wenn du "Zucker" auf einer Zutatenliste siehst, ist die Sache klar. Aber Zucker ist ein Verwandlungskünstler, der gerne unter verschiedenen Namen auftritt – besonders in Nahrungsergänzungsmitteln, wo du ihn am wenigsten erwartest.

Die häufigsten Tarnidentitäten:

Maltodextrin¹ Klingt technisch und harmlos, ist aber ein stark verarbeiteter Mehrfachzucker, der in der industriellen Herstellung für Konsistenz sorgt. Dein Körper verwandelt ihn schnell in Glukose – mit ähnlichen Auswirkungen wie normaler Zucker.

Stärke (z.B. Mais- oder Weizenstärke) Ebenfalls ein Mehrfachzucker, der häufig als Füllstoff verwendet wird. Für Menschen mit empfindlichem Darm kann auch modifizierte Stärke problematisch sein.

Saccharose, Glukose, Fruktose² Die klassischen Einfach- und Zweifachzucker. Sie geben schnelle Süße und lassen deinen Blutzuckerspiegel rasant ansteigen – und genauso schnell wieder fallen.

Laktose³ Milchzucker fällt in der Milchverarbeitung als günstiger Nebenstoff an und wird häufig in Tabletten und Kapseln verwendet. Für die geschätzten 15-20% der Europäer mit Laktoseintoleranz kann das zum Problem werden.

Malzextrakt Klingt natürlich und gesund, ist aber nichts anderes als konzentrierter Zucker aus Getreide.

Die Wahrheit: Einfach- und Zweifachzucker wie Glukose und Fruktose liefern schnelle Süße². Mehrfachzucker wie Stärke und Maltodextrin sorgen für Textur und Formbarkeit¹. Aber für deinen Körper gilt der Grundsatz: Zucker bleibt Zucker – egal, wie er heißt.

💡 Dein Zutaten-Dekoder: Diese Namen solltest du kennen

Wenn du auf Zucker verzichten möchtest oder dein Bauch empfindlich reagiert, achte auf diese Begriffe. Sie klingen clean und technisch, sind aber verschiedene Formen von Zucker:

  • Maltodextrin
  • Glukose / Dextrose
  • Saccharose
  • Laktose
  • Stärke / modifizierte Stärke
  • Malzextrakt
  • Maissirup
  • Gerstenmalz
  • Fruktose

Merke: Je schwerer auszusprechen, desto wahrscheinlicher süßer als gedacht.

Warum überhaupt Zucker in Supplements?

Die Frage ist berechtigt: Warum braucht ein Produkt, das deine Gesundheit unterstützen soll, überhaupt Zucker in irgendeiner Form? Die Antwort ist ernüchternd einfach – es geht um Kosten, Herstellung und Geschmack, nicht um deine Gesundheit.

Die Industrie liebt Zucker, weil er:

Geschmack verbessert Selbst kleine Mengen Zucker überdecken den oft bitteren oder metallischen Geschmack von Vitaminen und Mineralien. Das Produkt wird "verträglicher" – zumindest für deine Geschmacksnerven.

Textur optimiert Zucker und seine Verwandten wirken als Bindemittel. Sie machen Tabletten pressbar, Pulver rieselfähig und Kapseln füllbar. Ohne diese Füllstoffe wäre die Herstellung technisch aufwendiger – und teurer.

Kostengünstig verfügbar ist³ Besonders Laktose fällt als Nebenprodukt der Milchverarbeitung praktisch „kostenlos" an³. Für die Industrie ist das ein Segen, für Menschen mit Laktoseintoleranz ein Problem.

Haltbarkeit erhöht Zucker wirkt konservierend und hilft, die Produkte länger haltbar zu machen.

Ein Beispiel: Milchzucker (Laktose) ist einer der beliebtesten Füllstoffe in der Pharmaindustrie – günstig, verfügbar und technisch praktisch³. Dass etwa 65% der erwachsenen Weltbevölkerung Laktose nur eingeschränkt verdauen können? Das ist zweitrangig, wenn es um Produktionskosten geht.

Süßstoffe und Zuckeralkohole: Die vermeintlich bessere Alternative

Um das Label "zuckerfrei" zu bekommen, greifen viele Hersteller zu Süßstoffen oder Zuckeralkoholen. Klingt nach einer cleveren Lösung – ist es aber nicht immer.

Süßstoffe: Süß ohne Kalorien⁴

Süßstoffe wie Aspartam, Sucralose oder Stevia sind extrem süß – oft mehrere hundert Mal süßer als Zucker. Daher braucht man nur winzige Mengen⁴. Sie werden nicht wie Zucker verstoffwechselt und beeinflussen den Blutzuckerspiegel nicht direkt.

Aber: Die Forschung zeigt zunehmend, dass Süßstoffe das Darmmikrobiom verändern und möglicherweise den Appetit und das Verlangen nach Süßem sogar verstärken können⁴. Für viele Frauen ist das kontraproduktiv.

Zuckeralkohole: Die Darm-Herausforderer⁵

Zuckeralkohole wie Sorbit, Xylit, Mannit oder Erythrit enden typischerweise auf "-ol" oder "-it". Sie schmecken süß, haben weniger Kalorien als Zucker und werden langsamer verstoffwechselt.

Das Problem: Sie können die Verdauung massiv herausfordern⁵, besonders bei:

  • Menschen mit Reizdarm
  • Fruktoseintoleranz oder -malabsorption
  • Empfindlichem Verdauungssystem (was viele Frauen rund um die Periode erleben⁸)

Sorbit kommt zwar natürlich in Äpfeln und Birnen vor⁵, aber in konzentrierter Form in Supplements kann es zu Blähungen, Krämpfen und Durchfall führen. Bei Fruktoseempfindlichkeit verstärkt Sorbit die Beschwerden sogar noch⁵ – eine doppelte Belastung für deinen Stoffwechsel.

📌 Dein persönlicher Zucker-Check: 3 Fragen für dein Bauchgefühl

Bist du dir unsicher, ob versteckte Zucker dir Probleme machen? Diese drei Fragen helfen dir bei der Einschätzung:

Fühlst du dich nach bestimmten Lebensmitteln oder Supplements aufgebläht oder ungewöhnlich müde? Ein plötzlicher Blutzuckeranstieg (durch schnell verdauliche Zucker) führt oft zu einem ebenso schnellen Abfall⁹ – das Ergebnis: Müdigkeit und das Verlangen nach mehr Süßem.

Reagiert dein Körper während der Periode besonders sensibel auf Süßes? In der Lutealphase und während der Menstruation ist dein Verdauungssystem oft empfindlicher⁸. Zucker und Zuckeralkohole können Krämpfe, Blähungen und Stimmungsschwankungen verstärken.

Hast du nach der Einnahme von Supplements manchmal „Darm-Diskussionen"? Blähungen, Unwohlsein oder Durchfall nach Nahrungsergänzungsmitteln können ein klares Zeichen für problematische Füllstoffe wie Laktose, Maltodextrin oder Zuckeralkohole sein.

Wenn du eine oder mehrere Fragen mit Ja beantwortest: Es lohnt sich definitiv, Zutatenlisten vor dem Kauf genau zu checken!

Wenn der Darm "Stopp" sagt: Unverträglichkeiten verstehen

Viele Frauen berichten über Blähungen, Druckgefühl oder allgemeines Unwohlsein nach dem Verzehr bestimmter Zuckerarten. Das ist kein Zufall und auch kein Zeichen von "Überempfindlichkeit" – dahinter stecken oft echte physiologische Gründe.

Fruktose- und Sorbit-Malabsorption

Bei Menschen mit funktionellen Magen-Darm-Beschwerden wie Reizdarm zeigen Studien klare Verbindungen zu Fruktose- und Sorbit-Malabsorption⁶. Das bedeutet: Der Dünndarm kann diese Zucker nicht vollständig aufnehmen, sie gelangen in den Dickdarm und werden dort von Bakterien vergoren – mit den typischen Folgen:

  • Blähungen
  • Völlegefühl
  • Krämpfe
  • Durchfall oder Verstopfung

Laktoseintoleranz: Wenn das Enzym fehlt

Bei Laktoseintoleranz fehlt das Enzym Laktase, das Milchzucker spaltet⁷. Die unverdaute Laktose gelangt in den Dickdarm und verursacht dort ähnliche Beschwerden wie bei der Fruktosemalabsorption. Etwa 15-20% der Nord- und Mitteleuropäer sind betroffen, in anderen Regionen der Welt liegt die Quote bei bis zu 90%¹⁰.

Typische Diagnosehilfen:

Ernährungs- und Symptomtagebuch Notiere 7-14 Tage lang, was du isst und wie du dich danach fühlst. Muster werden oft überraschend schnell sichtbar.

H₂-Atemtests⁷ Dein Arzt kann mit einem Wasserstoff-Atemtest feststellen, ob du Fruktose, Laktose oder Sorbit nicht richtig verdaust. Der Test ist einfach, nicht-invasiv und sehr aufschlussreich.

Bauch & Balance: Dein Mini-Selbstcheck

Möchtest du herausfinden, was dein Körper verträgt und was nicht? Probiere diesen einfachen 3-Tage-Check:

Wie fühlt sich dein Körper an nach...

📝 Fruchtsäften oder Fertigdrinks? Oft vollgepackt mit Fruktose, manchmal zusätzlich mit zugesetztem Zucker.

📝 "Zuckerfreien" Süßigkeiten? Meistens mit Zuckeralkoholen gesüßt – für empfindliche Bäuche oft problematisch.

📝 Nahrungsergänzungsmitteln? Prüfe die Zutatenliste auf Laktose, Maltodextrin, Stärke oder Zuckeralkohole.

📝 Milchprodukten? Wenn du nach Joghurt, Käse oder Milch Beschwerden hast, könnte Laktoseintoleranz der Grund sein.

Dein Aktionsplan:

  1. Notiere 3 Tage lang alles, was du isst und trinkst
  2. Bewerte dein Bauchgefühl 2-3 Stunden nach jeder Mahlzeit (1-10 Skala)
  3. Überprüfe die Zutatenlisten der Produkte, nach denen du dich schlecht fühlst
  4. Suche nach Mustern – oft sind es immer die gleichen Inhaltsstoffe

Du wirst überrascht sein, wie schnell du Zusammenhänge erkennst!

EVIORA: Transparenz statt Versteckspiel

Bei EVIORA verstehen wir, dass dein Körper – besonders in verschiedenen Zyklusphasen – unterschiedlich auf Inhaltsstoffe reagiert. Deshalb setzen wir auf Transparenz und Qualität ohne Kompromisse.

Was EVIORA anders macht:

  • Frei von unnötigen Zuckern: Keine versteckten Maltodextrine, keine Laktose als billiger Füllstoff
  • Klare Deklaration: Du siehst auf einen Blick, was enthalten ist – und was nicht
  • Hochwertige Formen: Liposomales Eisen statt problematischer Eisensalze, 5-MTHF statt synthetischer Folsäure
  • Für sensible Bäuche geeignet: Entwickelt mit dem Verständnis, dass der weibliche Körper besondere Bedürfnisse hat

Dein Körper verdient Supplements, die ihn unterstützen, nicht belasten.

Balance statt Überforderung: Dein Weg zur bewussten Wahl

Es geht nicht darum, Angst vor Zucker zu haben oder perfekt zu sein. Es geht darum, informierte Entscheidungen zu treffen und zu verstehen, was deinem Körper guttut – und was nicht.

Deine wichtigsten Takeaways:

Zucker hat viele Namen – lerne, sie zu erkennen ✨ Dein Bauchgefühl lügt nicht – wenn sich etwas nicht gut anfühlt, hat das meist einen Grund ✨ Zyklusphase matters – rund um die Periode ist dein Darm oft empfindlicher ✨ Transparenz ist key – wähle Produkte, bei denen du genau weißt, was drin ist ✨ Du hast die Wahl – Hersteller müssen sich um deine Bedürfnisse kümmern, nicht umgekehrt

Der weibliche Körper trägt, fühlt und leistet täglich Großes. Er verdient Transparenz, Respekt und keine bösen Überraschungen in der Zutatenliste.

Dein Charme und deine Ausstrahlung darf zuckersüß sein. Dein Supplement muss es nicht!

Hast du schon mal überraschende Inhaltsstoffe in Supplements entdeckt? Welche Erfahrungen hast du mit versteckten Zuckern gemacht? Teile deine Geschichte in den Kommentaren – gemeinsam schaffen wir mehr Bewusstsein!

Bleib achtsam, bleib kritisch und vor allem: Höre auf deinen Bauch – er weiß mehr, als du denkst.


Quellen

¹ Hofman, D.L. et al. (2016). Nutrition, Health, and Regulatory Aspects of Digestible Maltodextrins. Nutrients, 8(99). PMCID: PMC4940893

² Baumann, K.R. et al. (2022). Fructose: a trigger of metabolic diseases? Exploration of Digestive Diseases, 1(1), 1-15.

³ Yarley, O.P.N. et al. (2025). Unveiling Hidden Sugars: Maltodextrin and Lactose Use in Foods. International Journal of Medical Science and Clinical Invention, 12(01).

⁴ Hedrick, V.E. et al. (2023). Non-nutritive sweeteners and human health: a critical review. BMJ, 380, e075293.

⁵ Smiliotopoulos, A. et al. (2023). Fructose consumption and gastrointestinal symptoms: A systematic review. Nutrients, 15(18), 3809.

⁶ Jung, H.K. et al. (2018). Fructose Malabsorption in Functional Bowel Disorders. Journal of Neurogastroenterology and Motility, 24(1), 18-24.

⁷ Inan, M.S. et al. (2010). Diagnosis of lactose malabsorption by H₂ breath testing. World Journal of Gastroenterology, 16(8), 1026-1027.

⁸ Bernstein, M.T. et al. (2014). Gastrointestinal symptoms before and during menses in healthy women. BMC Women's Health, 14, 14.

⁹ Brand-Miller, J.C. et al. (2003). Glycemic index and obesity. American Journal of Clinical Nutrition, 76(1), 281S-285S.

¹⁰ Storhaug, C.L. et al. (2017). Country, regional, and global estimates for lactose malabsorption in adults: a systematic review and meta-analysis. The Lancet Gastroenterology & Hepatology, 2(10), 738-746.

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